Thema: Einsatz von NIR-Sensoren zur Quantifizierung der Nährstoffgehalte in flüssigen Wirtschaftsdüngern (MuD NIRS)

Finanzierung: Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Forschungskennzahl: 2820ABS200

Fördersumme: 909.317,58 €

Laufzeit: 09.07.2021 – 30.06.2024

Projektleiter: Prof. Dr. Yves Reckleben

Koordinator: Fachhochschule Kiel

Projektpartner: Landwirtschaftskammer Niedersachsen Geschäftsbereich-Landwirtschaft | Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück | Internationales DLG – Pflanzenbauzentrum Bernburg Strenzfeld

Kurzfassung: Die Ermittlung der Nährstoffkonzentration auf Basis der NIR-Technologie ermöglicht es, erstmals großflächig eine teilflächenspezifische und bedarfsgerechte Düngung mit flüssigen Wirtschaftsdüngern in Echtzeit umzusetzen. Dadurch wird das standortspezifische Ertragspotential besser ausgenutzt und die Effizienz gesteigert. Zudem ermöglicht die NIR-Technologie eine Transformation der heutigen Bewirtschaftung in eine zukunftsfähige, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft, die flexibel an sich dynamisch verändernde Rahmenbedingungen angepasst werden kann.

Die Erfassung und der Vergleich von unterschiedlich ermittelten Nährstoffkonzentrationen ist eine grundlegende Aufgabe des Vorhabens und wird einheitlich durchgeführt. Bei der Durchführung der anschließenden Datenauswertung wird eng mit den Akteuren im BLE-Forschungsvorhaben "Entwicklung eines Prüfverfahrens zur Qualitätssicherung beim Einsatz von NIR-Sensoren" zusammengearbeitet. Dabei wird auf die Methoden und Ergebnisse des Forschungsvorhabens zurückgegriffen, um diese auch auf den MuD-Betrieben in den Regionen anzuwenden.

Die Kombination verschiedener Schwerpunkte mit unterschiedlichen Betrachtungsweisen in den Regionen beleuchtet den großflächigen Einsatz von NIR-Sensoren in der landwirtschaftlichen Praxis ganzheitlich. Die Ergebnisse werden frei zur Verfügung gestellt. Dadurch wird die Sicherheit für aufnehmende Betriebe hinsichtlich der Nährstoffgehalte und die Akzeptanz zur Aufnahme von Gülle seitens der Ackerbaubetriebe gesteigert.

Das Gesamtprojekt gliedert sich in die vier Regionen Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt mit jeweils der dortigen Agrarstruktur angepassten unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten und Zielstellungen. Demonstrationsbetriebe und -netzwerke in den vier Modellregionen sollen über die Generierung eigener Erfahrungen und dem Verdeutlichen des Potenzials dieser Technik anhand einzelner Praxisbeispiele neue Möglichkeiten des Düngemanagements aufzeigen. Die Ergebnisse werden durch die Gesamtkoordination aufbereitet und mit Hilfe unterschiedlicher Kommunikationskanäle allen Interessierten zur Verfügung gestellt.

Die Gesamtkoordination erfolgt zentral durch den Bundesschwerpunkt in Schleswig-Holstein. Dieser strukturiert unter anderem den bundesweiten Wissenstransfer in die Praxis sowie die Projektkommunikation innerhalb der Regionalkoordinatoren. Besonders bei den Teilprojekten der Bundeskoordination wird auf die Erfahrung des Experimentierfeld BeSt-SH in Schleswig-Holstein und Südwest in Rheinland-Pfalz zurückgegriffen.