Thema: Verbesserung der Nährstoffeffizienz und der Bodenfruchtbarkeit im Landbau - Praxisorientiertes integrierendes Bewertungs- und Beratungsverfahrens zur schnellen Einschätzung der Bodenstruktur im Feld

Finanzierung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Forschungskennzahl: keine

Fördersumme: 296.003 €

Laufzeit: 12.12.2018 bis 31.03.2023

Projektleiter: Prof. Dr. Conrad Wiermann

Kurzfassung: Die Erhaltung und Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit landwirtschaftlich genutzter Böden ist eine der zentralen Fragestellungen im Hinblick auf nachhaltige Landnutzungssysteme. Die Bodenfruchtbarkeit ist hierbei nicht nur als wesentliche Einflussgröße für die Ertragshöhe und -qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse maßgeblich, sondern auch für die Nähr- bzw. Stickstoffstoffeffizienz bestimmend. Nur in Gegenwart von intakten Bodensystemen wird es zukünftig möglich sein, Nähr- bzw. Stickstoffemissionen zu reduzieren und damit negative Umwelteffekte (u.a. Eutrophierung, Grund- und Trinkwasserqualität) zu verhindern. Über den Bodenfruchtbarkeitszustand landwirtschaftlich genutzter Böden liegen für Schleswig-Holstein, genauso wie in anderen Bundesländern, keine belastbaren und systematisch erhobenen Ergebnisse vor. Lediglich im Rahmen von Bodendauerbeobachtungen wurden Untersuchungen insbesondere zu chemischen und biologischen Bodeneigenschaften durchgeführt.

Mit dem im Folgenden beschriebenen Forschungsvorhaben soll diese Wissenslücke beispielhaft für Schleswig-Holstein bzw. Norddeutschland geschlossen werden. Die Antragstellenden, Forschende der Fachhochschule Kiel (Prof. Dr. Wiermann), der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Dr. Fleige), der Universität Kassel (Prof. Dr. Peth) und dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (Dr. Cordsen) beabsichtigen deshalb repräsentative Ackerstandorte hinsichtlich ihres Bodenfruchtbarkeitszustandes zu untersuchen. Hierbei sollen nicht nur bodenchemische und -physikalische Standardmethoden zum Einsatz kommen, sondern das Forscherkonsortium beabsichtigt, die üblichen Labor- und Feldmethoden durch optische Untersuchungen auf unterschiedlichen Auflösungsniveaus (2D und 3D) zu ergänzen bzw. zu verifizieren. Dieser innovative Ansatz soll mit dem Ziel genutzt werden, mit Abschluss dieses Forschungsprojektes den Landwirt*innen oder Berater*innen eine konkrete Hilfestellung für eine schnelle Einschätzung des Gefügezustandes ihrer Flächen an die Hand zu geben. Mit diesem zusätzlichen Wissen wird der Flächenbewirtschafter in die Lage versetzt, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit zu ergreifen und so die Nähr- bzw. Stickstoffeffizienz zu optimieren. Mit einer Optimierung von Bodenfunktionen wird also die Ausnutzung der im Boden verfügbaren Nährstoffe verbessert und so eine Belastung angrenzender Ökosysteme reduziert. Entsprechend der Förderleitlinien der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ist das Forschungsvorhaben im Themenschwerpunkt 10 „Reduktion von Stickstoffemissionen in der Landwirtschaft“ angesiedelt.