KI-Anwendungszentrum Schleswig-Holstein (KI.SH)

Teilprojekt der FuE-Zentrum FH Kiel GmbH

Finanzierung: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, Förderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft 2021-2027 mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie Landesmitteln

Forschungskennzahl: LPW21-E/1.2.2/179

Fördersumme: 2.633.067,85 €

Laufzeit: 01.07.2023 bis 31.12.2028

Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. Daniel Böhnke | Prof. Dr.-Ing. Michael Prange | Prof. Dr. Doris Weßels

Leadpartner: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Weitere Verbundpartner: Fachhochschule Kiel | Universität zu Lübeck | Technische Hochschule Lübeck | Hochschule Flensburg | Fachhochschule Westküste

Kurzfassung: Künstliche Intelligenz (KI) gilt als eines der Megathemen der nächsten Jahre und daher werden Sprunginnovationen in unserer vernetzten Gesellschaft erwartet. Dabei steht die KI im Kontext der noch weiterreichenden Thematik Industrie 4.0, die ihrerseits eng verknüpft ist mit der Begrifflichkeit Internet of Things (IoT). Zusammen bilden diese Technologien die globale Infrastruktur der Informationsgesellschaften, die es ermöglichen, physische und virtuelle Gegenstände miteinander zu vernetzen und sie durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen. Mittels stark verbesserter Rechenkapazität und intelligenter Algorithmen werden Fortschritte erzeugt, welche die Lösungen als „intelligent“ und „smart“ erscheinen lassen.

Für Schleswig-Holstein ist der konstruktive Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) von strategischem Interesse. Der Transfer von KI-Methoden und KI-Technologien aus der Forschung in die Anwendung spielt dabei eine zentrale Rolle. Das KI-Anwendungszentrum Schleswig-Holstein steht in der Fortführung und Erfahrung des Vorhabens „Innovationsorientiertes Netzwerk KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein“, welches bis zum Sommer 2023 drei Jahre lang gefördert wurde. Dieses erfolgreiche Transferprojekt für Methoden und Technologien der künstlichen Intelligenz von der Wissenschaft und Forschung in die Wirtschaft Schleswig- Holsteins wird nun mit dem KI-Anwendungszentrum und dem KI-Transfer-Hub fortgeführt und substantiell erweitert. Das KI-Anwendungszentrum wird von den Universitäten in Kiel und Lübeck sowie den Fachhochschulen Kiel und Westküste, der Technischen Hochschule Lübeck und der Hochschule Flensburg getragen. Es dient als erster Umsetzungspartner für KI-Transferprojekte mit Unternehmen, insbesondere KMUs, in Schleswig-Holstein.

An der FH Kiel werden den Unternehmenspartnern Kapazitäten zur Beratung in technologischen Fragen rund um KI und deren Einsatz zur Verfügung gestellt. Die etablierten Fortbildungs- und Beratungsprogramm zu Predictive Maintenance und im Bereich Data Science werden ausgebaut. Beratung kann methodenspezifisch erfolgen, aber auch branchenspezifisch sein, wobei der Schwerpunkt in den Bereichen Smart City, Mobilität, Energiemanagement, Tourismus, Wasserwirtschaft und Bahntechnik liegt.

Zudem werden Unternehmen, insbesondere KMUs und Startups, welche ihre Geschäftsmodelle mittels KI-Technologien weiterentwickeln wollen, bei der Ideenfindung, Konkretisierung und einer ersten Einschätzung der Machbarkeit ihres Vorhabens unterstützt. Dazu steht im KI-Lab Kiel der FH ein leistungsfähiges Server-Cluster für die Demonstration verschiedener Big Data Technologien zur Verfügung. Bereits vorhandene Demonstratoren von KI-Methoden werden weiter ausgebaut. Zudem wird die Möglichkeit geboten, im Rahmen von Machbarkeitsstudien Analysen zu Energieeffizienz und Einsatzmöglichkeiten von regenerativen Energien für produzierende Unternehmen durchzuführen und so die Klimaziele des Projektes zu unterstützen. Abschließend erfolgt eine vorwettbewerbliche Entwicklung, die auch für und mit Gründungsvorhaben erfolgen soll.

Die Aktivitäten der FH Kiel bilden die Plattform, auf der Synergien zwischen Forschung, Lehre und praktischer Anwendung realisiert werden, um so die transformative Kraft der generativen KI für das Land Schleswig-Holstein bestmöglich auszuschöpfen. Durch die kontinuierliche Analyse und Anwendung neuer KI-Technologien ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für interdisziplinäre Forschung und Entwicklung. Die Betonung ethischer Gestaltungsprinzipien unterstreicht das Bestreben, verantwortungsbewusst Innovationen voranzutreiben und gesellschaftliche Akzeptanz zu erzielen. Einen wesentlichen Ausgangspunkt für diese Aktivitäten stellt das Virtuelle KI-Kompetenzzentrum an der FH Kiel dar, das wegen seiner Vorreiterrolle bundesweite Bedeutung erlangt hat.