Studierende bauen einen Rennwagen für den Hockenheimring

20. Juli 2006

Ein Team aus 19 Studierenden der Fachhochschule Kiel nahm im Jahr 2006 am Wettbewerb "Formula Student Germany" teil, der vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ausgerichtet wird. Bei diesem Wettbewerb soll in Teamarbeit ein einsitziger Formel-Monoposto konstruiert werden.

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Die Formula Student findet ihren Ursprung in der so genannten Formula SAE, einem Konstruktionswettbewerb, der 1981 in den USA von der United States Society of Automotive Engineering inc. gegründet wurde. Seit 1998 findet der Wettbewerb unter leicht veränderten Bedingungen auch in Europa statt.

Die studentischen Automobilbauer sollen annehmen, eine Produktionsfirma habe sie beauftragt, einen Prototypen zu konstruieren, der einer Zielgruppe von nicht-professionellen Hobbyrennfahrern angeboten werden soll. Der Rennwagen soll nicht nur gute Fahreigenschaften, hinsichtlich Beschleunigung, Handling und Bemsverhalten aufweisen, sondern auch wenig kosten sowie zuverlässig und einfach zu betreiben sein. Weitere Pluspunkte bringen Faktoren, wie Ästhetik, Komfort und der Einsatz von handelsüblichen Serienteilen. Die Stückkosten pro Fahrzeug dürften bei einer fiktiven Serienfertigung von 1.000 Fahrzeugen die Kostengrenze von 25.000 US Dollar nicht überschreiten.

Nach einer ca. einjährigen Konstruktionsphase wird das Ergebnis der Arbeit bei einem internationalen Wettbewerb verglichen. Vom 03. bis 06. August 2006 treffen sich die über 120 teilnehmenden internationalen Teams auf der Formel 1 Strecke am Hockenheimring. Eine Jury aus Experten der Motorsport-, Automobil- und Zulieferindustrie bewertet in akribischer Fleißarbeit das beste Gesamtpaket aus Konstruktion, Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten.

Das Formula Student Team Kiel setzt sich aus sechs Projektgruppen zusammen, die sich mit Einzelheiten wie Motor, Rahmen und Design, Schaltung und Antrieb oder Sponsoring und Multimedia beschäftigen. Die Internetpräsenz des Projektes http://www.raceyard.de wird von den Studierenden laufend aktualisiert. Der Prototyp wird in der Herstellung ca. 40.000 Euro kosten. Die FuE-Zentrum FH Kiel GmbH beteiligt sich als einer von acht Sponsoren an diesem Projekt.

Für die Studierenden der Fachhochschule Kiel bietet die Formula Student Germany die Möglichkeit, in Ergänzung zum theoretischen Studium, Erfahrungen mit Teamwork, Zeit- und Projektmanagement im Allgemeinen und mit Konstruktion, Fertigung und den wirtschaftlichen Aspekten des Automobilbaus im Speziellen zu sammeln. Dieses realistisch animierte Szenario schult die Ingenieure und Kaufleute von morgen in hohem Maße. Neben den eigenem Lerneffekt entstehen zudem früh persönliche Kontakte zu sowohl den Sponsoren, als auch zu Unternehmen der Motorsport-, Automobil- und Zulieferindustrie.