Lehr- und Lernkonzepte für die KI-gestützte Schreibkompetenzförderung von Studierenden an Hochschulen in Schleswig-Holstein
Mit Blick in die Zukunft stellt die "Textproduktion" im Zeitalter der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz die Hochschulleitungen und Lehrenden vor neue und immer größere Herausforderungen. Daher ist es immens wichtig, die Auswirkungen der Digitalisierung auf das akademische Schreiben mit dem Fokus auf das "Natural Language Processing (NLP)" bei schriftlichen Arbeiten von Studierenden zu analysieren.
Die Landesregierung unterstützt diese Analyse mit Landesmitteln in Höhe von 150.000 Euro. Heute, 5. November, überreichte Staatssekretär Dirk Schrödter einen Zuwendungsbescheid an die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH. "Künstliche Intelligenz hat ein großes Potenzial auch in der Hochschulbildung. Mit dem Wissen und der Einsatzvielfalt von NLP-Technologien und -Werkzeugen sind viele positive Effekte für die Gründung neuer Unternehmen in Schleswig-Holstein zu erwarten", sagte er.
"Das Vorhaben trägt zur weltweiten Sichtbarkeit schleswig-holsteinischer Hochschulen in ausgewählten Forschungsgebieten der Künstlichen Intelligenz und zur Umsetzung von Künstlicher Intelligenz in Wertschöpfung bei", so Björn Lehmann-Matthaei, Geschäftsführer des FuE-Zentrums. Die Projektleitern Prof. Dr. Doris Weßels, Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Kiel, ergänzt: "Darüber hinaus werden bei den Studierenden und Lehrenden das Know-how und die KI-Kompetenzen im Bereich des "Natural Language Processing" explizit gefördert."
Im Projekt "Das akademische Schreiben von Studierenden im Zeitalter "Künstlicher Intelligenzen": Explorative Pilotstudie an Hochschulen in Schleswig-Holstein" wird erstmalig an den neun staatlichen Hochschulen in Schleswig-Holstein, den drei privaten Fachhochschulen, der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz und der Bundespolizeiakademie in Lübeck eine systematische Bestandsanalyse von eingesetzten Plagiatserkennungs-Softwarelösungen durchgeführt. Ziel ist, den Kenntnisstand und das Problembewusstsein der Lehrenden und Hochschulleitungen beim Umgang mit nicht eigenständig generierten schriftlichen Arbeiten von Studierenden im gesamten Prozessablauf zu analysieren. Hierzu gehören die derzeit vorhandenen organisatorischen, didaktischen, technischen und verwaltungsrechtlichen Maßnahmen und Prozesse zur Erkennung von und zum Umgang mit Plagiaten bei studentischen Arbeiten an den oben genannten Hochschulen. Damit ist Schleswig-Holstein das erste deutsche Bundesland mit einer derartigen Erhebung.
Nach einer Vorstudie zum Umgang mit Plagiaten und dem Einsatz von Plagiatserkennungs-Software wird der aktuelle Kenntnisstand der Lehrenden bzgl. des Einsatz- und Nutzenpotenzials KI-basierter Techniken des "Natural Language Processing (NLP)" erhoben. Anschließend wird ein virtuelles "KI-Schreiblabor" für die Hochschulen in Schleswig-Holstein pilotiert, um die KI-gestützte Schreibkompetenzförderung für Studierende neu auszurichten. Die veröffentlichten Projektergebnisse stehen als Entscheidungsgrundlage zur Ableitung einer SH-Digital- und Zukunftsstrategie zum Umgang mit KI-Technologien (NLP) im System "Hochschule" für das akademische Schreiben von Studierenden zur Verfügung.
Autorin: Dr. Christine C. Nürnberg | FuE-Zentrum FH Kiel GmbH