Gesundheitsrisiken minimieren - Start des Projekts "SuperContact"

12. Dezember 2017

Gestern wurde der Zuwendungsbescheid für das Projekt "Funktionalisierte Oberflächen mit hydrophilen und antiadhäsiven Eigenschaften für optimierte Silikon-Appliances in der Medizintechnik (SuperContact)" überreicht. An dem Verbundvorhaben beteiligen sich das FuE-Zentrum in Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkstoff-und Oberflächentechnologie der FH Kiel und die Firmen Wöhlk Contactlinsen GmbH und nandatec GmbH.

Polymerwerkstoffe, z.B. Silikone, werden massenhaft für biotechnologische Anwendungen eingesetzt, weil sie eine hohe chemische Stabilität haben und transparent sein können. Ihre wasserabweisenden Oberflächen sind aber für viele Anwendungen eher nachteilig. Zudem adsorbieren sie leicht Biomoleküle, die den Nährboden für Bakterien bilden, welche sich dann symbiotisch in resistenten Bakteriengemeischaften (Biofilmen) weiter entwicklen und zu erheblichen Gesundheitsriskien führen können.

Eine Lösung dieses Problems bringt die Funktionalisierung von Oberflächen. Im Rahmen dieses Verbundprojektes sollen Oberflächen von transparenten Polymeren mit anti-adhäsiven Polymeren funktionalisiert werden. Folgende Eigenschaften werden von den Polymerschichten gefordert: hohe Transparenz und Gasdurchlässigkeit, Flexibilität bei quellbaren Substraten, haltbare und freisetzungsfreie anti-adhäsive und hydrophile Wirkung, Biokompatibilität und Allergenfreiheit. Speziell werden die Funktionsschichten im praktischen Anwendungsfall der Kontaktlinsenmaterialien erforscht und an Kontaktlinsen appliziert. Dafür werden die Materialien chemisch modifiziert, um die Verankerung der funktionalen Polymere zu ermöglichen.

Die Oberflächenmodifizierungen, sowie sämtliche erforderliche Analysen und Materialprüfungen, bei Erfolg auch in-vivo(Tragetests), erfolgen in enger Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Werkstoff-und Oberflächentechnologie der Fachhochschule Kiel und der Firma Wöhlk. Alle biotechnologischen Testungen, inkl. Testungen im Tierversuchsersatzmodell, erfolgen in Zusammenarbeit mit der Firma nandatec.

Die Förderung des Projekts "SuperContact" erfolgt aus dem Landesprogramm Wirtschaft unter Verwendung von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln.