Fachhochschule Kiel testet die Dachkonstruktion der Hamburger Elbphilharmonie auf Blitzschutzfestigkeit

05. Februar 2009

Zurzeit wird in Hamburg das Leuchtturmprojekt Elbphilharmonie realisiert. Der Bauleiter für die Fassade des Baukonzerns Hochtief Constructions AG ließ im Februar 2009 im Labor für Blitzstromsimulation der Fachhochschule Kiel die Blitzstromfestigkeit der Dachkonstruktion der Hamburger Elbphilharmonie prüfen.

Logo von Hochtief

Ziel der Prüfung war, ob die für das Dach der Elbphilharmonie vorgesehenen Aluminiumpailletten bei Blitzeinschlag die unterliegende Dachdichtungsfolie entzünden können bzw. durch die Hitzeentwicklung Löcher in diese gebrannt werden.

Die Aluminiumpailletten für das Dach der Elbphilharmonie liegen in 30 cm Abstand zur Dachdichtungsfolie. Bei dieser Folie handelt es sich um eine mehrschichtige Kunststoffbahn für Dachabdichtungen, die zusätzlich mit UV-Lichtschutzmittel, Flammschutzmittel und einer Glasvlieseinlage ausgerüstet ist.

Das Versuchsstück der Dachkonstruktion wurde im Blitzschutzlabor mehrfach kurz und langzeitig mit Blitzen beschossen. Bei jedem Versuch trat ein Funkenflug auf, aber es kam niemals zu einer Entflammung oder gar einem Durchbrennen der unter der Aluminiumpaillette liegenden Folie. Somit steht einem Bau der Dachkonstruktion nichts im Wege.

Die Leitung des Projektes übernahm Prof. Dr.-Ing. Klaus Scheibe, Professor im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik der Fachhochschule Kiel und Leiter des Labors für Hochspannung und Blitzstrom. Projektträger war die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH.

Hamburg erhält mit der Elbphilharmonie ein neues imposantes Konzerthaus, das einen der besten Konzertsäle der Welt beheimaten soll. Klassische Musik, aber auch Jazz-, Welt- und Popmusik bekommen einen herausragenden Aufführungsort. Die Elbphilharmonie wird ein neues Wahrzeichen für die Stadt und gleichzeitig ein Haus für alle sein. Der neue Gebäudekomplex wird drei Konzertsäle, ein Hotel mit Konferenzbereich, Wohnungen, eine Plaza auf 37 Metern Höhe und im Kaispeicher zahlreiche Parkplätze enthalten. Er entsteht nach Entwürfen der renommierten Schweizer Architekten Herzog & de Meuronder.