Anschub für Künstliche Intelligenz - Neues KI-Transfer-Hub soll Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen

13. Juli 2020

Das FuE-Zentrum ist im KI-Transfer-Hub Koordinator des Teilvorhabens KI-Know-how für KMU durch Hochschulkompetenz. Verbundpartnerinnen sind die Fachhochschule Kiel, die Universität zu Lübeck, die Technische Hochschule Lübeck, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die UniTransferKlinik Lübeck GmbH.

Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 11.07.2020, Seite 10, Autor: anh

Damit der Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft gelingt, hat das Land am 10. Juli den Startschuss für ein Künstliches-Intelligenz-Hub gegeben. „Das Land versteht Künstliche Intelligenz als eine Schlüsseltechnologie“, sagte Staatssekretär Dirk Schrödter. KI sei die „Dampfmaschine unserer Zeit“, die Alltag und Arbeitswelt maßgeblich beeinflussen werde. Umso wichtiger sei es, das Wissen über Künstliche Intelligenz in die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Schleswig-Holstein zu bringen. Dabei soll das neue Netzwerk, das das Land mit rund drei Millionen Euro fördert, helfen. Das KI-Transfer-Hub bauen die Wirtschaftsförderung WTSH, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel (M4KK) und die Uni-Transfer-Klinik Lübeck gemeinsam auf. Sie sind an die Hochschulen in Kiel und Lübeck angedockt.

Bei großen Unternehmen mit eigenen Entwicklungsabteilungen sei längst angekommen, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz sei, sagte WTSH-Geschäftsführer Bernd Bösche. „Im Mittelstand ist das leider noch weniger der Fall, dabei gibt es dort genauso große Potenziale.“ KI könne dabei helfen, Kunden anders zu erreichen oder die Fertigung umzustellen. „Aber viele wissen nicht, wo sie ansetzen sollen.“ Den Unternehmen müssten Berührungsängste genommen werden. Dafür sei es unerlässlich, Betrieben zu zeigen, wie KI funktioniert, welche Programme eine Firma dafür benötigt und wie ihre Daten dabei sicher bleiben, so Prof. Jürgen Mallon vom M4KK. Das gehe beispielsweise in der digitalen Fabrik in der FH Kiel.

Bei Künstlicher Intelligenz gehe es stets um Programme, die selbst lernen: „Wir müssen erreichen, dass sie auch die richtigen Entscheidungen treffen“, so Mallon. Ein Schwerpunkt des Projekts soll laut Prof. Martin Leucker aus Lübeck aus diesem Grund auch die Vertrauenswürdigkeit der KI-Programme sein. Sie müssten nicht nur technisch verlässlich und sicher sein, sondern auch unserer Auffassung von Fairness und Ethik genügen.

Die Forschenden bewegten sich zwar weltweit, für das Hub sei aber regionale Nähe wichtig. Denn das Hub will Unternehmen nicht nur durch Weiterbildungen in Sachen KI fit machen, sondern auch individuelle Projekte mit ihnen auf den Weg bringen. Es sollen Machbarkeitsstudien entstehen und konkrete Anwendungsszenarien für Unternehmen entwickelt werden. „Die Lösungen können dann eine Blaupause für andere Unternehmen sein“, so Leucker. Schrödter hofft, dass das Land mit seinen Entwicklungen im KI-Sektor auch einen Standortvorteil für Schleswig-Holstein generieren kann – und von IT-Absolvent*innen als attraktiver Ort zum Arbeiten wahrgenommen wird.